TRX-HB03 CW für 20,30 und 40m Band

Grundüberlegung

Nach dem Selbstbau eines Direktmischers für das 40m Band, und eines Superhet-Transceivers für 20 und 40m, sollte es diesmal ein besserer Sende-Empfänger für die Morsetelegraphie (CW) werden. Auch nahm ich mir fest vor, die gemachten Fehler nicht zu wiederholen. 

Den ersten Überlegungen folgten die Blockschaltbildskizzen, und bald entstanden die ersten Schaltpläne für die einzelnen Baugruppen. Ich entschloss mich auch den Aufwand zu verdreifachen, und gleich ein Gerät für die von mir am meisten genutzten Bänder herzustellen. 

Auch diesmal blieb ich meiner Arbeitsweise treu. Nach der Ideenfindung im Netz entwarf ich die jeweilige Schaltung, berechnete diese im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse und simulierte am PC die Funktion. Dem folgte ein Prototyp auf der Lochrasterplatine, und nach erfolgreicher Messung, wurde die Schaltung auf die finale Platine gelötet. 

 

Fehlervermeidung und Erfahrungen aus vorangegangenen Projekten:

Hier eine Auswahl jener Erfahrungen, die mir bei letzten Projekten das Bastlerleben erschwerten:

  • Aufbau der HF-Schaltungen im Manhattenstil
  • Separate Spannungsregelung für alle Oszillatoren
  • Steckverbindungen der einzelnen Platinen mittels Koax-Kabeln
  • konsequente Beachtung von Eingangs-und Ausgangswiderständen der einzelnen Schaltungen
  • Ausmessen aller Bauteile VOR! dem Einbau
  • gute Masseverbindungen 
  • Abschirmung sensibler Baugruppen wie: Mischer, PA, Oszillatoren, ...
  • Strombegrenzung für die Sendeendstufe um dem IRF510-Sterben vorzubeugen

Für die Bauart Manhatten-Stil verklebe ich eine Lochrasterplatine und eine durchgehende Kupferplatine, sodass sich auf der Oberseite die Lötaugen, und auf der Unterseite die Massefläche befinden. Im Kurzwellenbereich lassen sich dadurch recht brauchbare Schaltungen aufbauen. 

Blockschaltbild

Empfänger:

Das Eingangssignal wird über einen aktiven Bandfilter und wahlweise zuschaltbarem Vorverstärker dem Mischer 1 zugeführt. Dieser ist als Diodenringmischer ausgeführt und will exakte 50 Ohm sehen. Diese wird mit den Trennverstärkern nach KUBIK erreicht und nebenbei eine sehr gute Rücklauftrennung erreicht. Die Zwischenfrequenz wird gefiltert, verstärkt und dem Mischer 2 zugeführt. Dieser schwingt um ca 800Hz versetzt und liefert am Ausgang den Sidetone, welcher verstärkt der Audioendstufe zugeführt wird. 

 

Sender:

Im Sendemodus wird der Eingangsteil abgetrennt und stattdessen ein 4MHz Signal in den Mischer eingespeist. Am Mischerausgang erscheint nun das Sendesignal, welches gefiltert und verstärkt über den Leistungsverstärker und einem Tiefpassfilter an die Antenne gelangt. 

Das 4Mhz Signal wird auch dem Mischer 2 eingespeist und liefert wieder den Sidetone.

-  ziemlich kompliziert, aber es funktioniert :-)

Die Schaltungen sind ohne die Bauteilwerte dargestellt. Diese hab ich berechnetet und die jeweilige Schaltung mit Handskizzen dokumentiert - und es waren VIELE :-) 

Auch die Stabilisierung des VFO erfolgt etwas unüblich. Die Oszillatorfrequenz wird mit dem uC gemessen und mit der Sollfrequenz verglichen. Ein PWM-Signal wird der Differenz entsprechend angepasst und der Kapazitätsdiode zugeführt. In dieser Weise wird auch die Frequenzwahl über den Drehgeber bewerkstelligt.

 

Die Sendeendstufe arbeitet mit zwei IFR510 im Gegentakt und liefert 12 Watt (20-30m) und 18 Watt auf dem 40m Band.

 

Zusammenfassung

Ein umfangreicher Praxistest wird demnächst durchgeführt. Über WebSDR hab ich die Sendesignale bereits zurückgehört und überprüft. Der Empfänger arbeitet sehr gut, und ich freue mich auf viele QSOs.

Ich kann nur wiederholen, dass solche Projekte für Bastler machbar sind. 

Entscheidend sind: Neugier, Freude am Tüfteln und Geduld bei der Fehlersuche :-). Der Rest ermöglicht das Internet